Basis-Wissen Kniearthrose

Basis-Wissen Kniearthrose

 

Anatomie des Kniegelenkes 

Bei dem Kniegelenk spricht man auch von einem Zentralgelenk, weil es nahezu das gesamte Körpergewicht tragen muss und es eine relativ hohe Beweglichkeit aufweist.

Das Zentralgelenk unseres Körpers besteht aus insgesamt zwei Gelenken. Einmal das Gelenk zwischen Oberschenkel- und den Schienbeincondylen und dem Gelenk zwischen der Kniescheibe und den Oberschenkelcondylen.

 

Auf dem Schienbeinplateau befindet sich der Außen- und Innenmeniscus. Diese beiden halbmondförmigen Knorpelscheiben helfen bei der Roll-Gleitbewegung des Oberschenkels gegenüber des Unterschenkels. Der Innenmeniskus ist am Innenband festgewachsen und wird bei Verletzungen des Innenbandes sehr oft mit einbezogen. Zur Stabilität des Gelenkes gibt es verschiedene Bänder, die zur passiven Struktur des Gelenkes gehören. Das sind einmal die seitlichen Bänder, also Innen- und Außenband, sowie das vordere und hintere Kreuzband.

Diese Bänder geben dem Gelenk in den verschiedenen Bewegungsebenen die Stabilität. Der Gelenkknorpel, der den Schienbeinkopf (Plateau), die Oberschenkelcondylen und die Rückseite der Kniescheibe  überzieht, wird  durch die Gelenkflüssigkeit, die durch die Gelenkkapsel produziert wird, ernährt. Der Knorpel weist eine sehr hohe Elastizität und Druckfestigkeit auf, mit einer unterschiedlichen Dicke. Der Gelenkknorpel sorgt für eine glatte Oberfläche der Gelenkenden und damit für eine reibungsarme Beweglichkeit der Gelenke. Darüber hinaus dient er durch seine Druckelastizität der Stoßdämpfung. Er kann Kräfte aufnehmen, die mehr als dem 5- bis 7-fachen des Körpergewichtes entsprechen. Diese enorme Druck- und Stoßfestigkeit zeigt, dass es nicht so leicht zu einer Arthrose kommen kann. Dazu aber später mehr. Die Gelenkkapsel und alle anderen Strukturen des Gelenks werden natürlich über die Blutgefäße mit Blut versorgt bzw. entsorgt, um einen optimalen Stoffwechsel der einzelnen Zellen zu gewährleisten.

Jedes Gelenk, wie auch das Kniegelenk, weist eine von der Natur aus geniale Konstruktion auf und wird durch die aktiven Gelenkbeweger, also den Muskeln bewegt. Ohne Muskulatur könnten die Gelenke nicht bewegt und stabilisiert werden. Damit aber die Muskeln aktiv bewegt werden können, ist das zentrale Nervensystem von enormer Bedeutung. Zum Einen werden die Bewegungsprogramme im Gehirn entworfen und die einzelnen Muskeln über Nervenfasern angesteuert und zum anderen spielen Reflexe des Nervensystem im Rückenmark eine große Bedeutung. Doch die Funktion des zentralen Nervensystems bei der Durchführung einer Bewegung ist noch viel komplexer als bereits erwähnt. Doch dieser kurze Überblick sollte zunächst genügen.