Untersuchung Knieschmerzen

Untersuchung Knieschmerzen

Diagnose der Kniearthrose

Bei der Diagnose der Kniearthrose sollte der Arzt oder Therapeut sehr gewissenhaft vorgehen, dass Schmerzen oft anderen Ursachen haben als das Gelenk selbst, auch wenn das bildgebende Verfahren Abnutzungen etc. zeigen. In der Diagnostik geht man wie folgt vor:

 

Inspektion

Die Inspektion beginnt schon, wenn der Patient das Untersuchungszimmer betritt. Wie läuft er? Wie steht er? Gibt es Ausweichbewegungen? Welche Körperhaltung hat der Patient während des Sitzens? Wie sieht die Haut im Bereich des Kniegelenkes aus? Ist das Gelenk geschwollen oder verdickt? Gibt es eine Rötung? Wie ist die Struktur oder Form der Muskulatur im Vergleich zur anderen Seite? Diese und viele Fragen werden durch die Inspektion schon einmal für den Untersucher geklärt und gibt weiteren Aufschluss während der Untersuchung und Klärung zur Kniearthrose.

Prüfung der Muskulatur

Die Muskulatur hat eine der wichtigsten Funktionen für die Beweglichkeit und Kraft eines Gelenkes. Die Prüfung der Beweglichkeit und der Kraft wird durch Funktionstests oder Widerstandstest bestimmter Muskelfunktionen durchgeführt. Diese Tests sollten sich jedoch nicht nur auf die Muskulatur des Kniegelenkes beschränken, sondern zumindest auf die Gelenke oberhalb und unterhalb des Kniegelenkes – also Hüftgelenk und Sprunggelenk. Bei einer Kniearthrose ist dies von großer Bedeutung

Prüfung der Bänder

Die Prüfung der Bänder sollte immer durchgeführt werden, da eine Kreuzbandruptur oder eine Ruptur der Seitenbänder des Kniegelenks, Hinweise auf die Ursachen von Knieschmerzen oder Funktionsstörungen des Kniegelenks geben können. Allerdings bekommt man in der Anamnese bereits schon Informationen darüber, ob eine Verletzung des Gelenkes in der Vergangenheit vorausging.

 Untersuchung der Koordination

Die Untersuchung der Koordination (Gleichgewichtsfähigkeit und Adaption auf unerwartete Bewegungen wie stolpern etc.) gibt Hinweise darauf, ob eventuell eine Verletzung des Muskel-Bandapparates oder der Gelenkkapsel stattgefunden hat oder eventuell eine neurologische Erkrankung besteht.

 

 

Meniscusfunktionstets

Diese Tests (z.B. Steinmann I/II) geben Information darüber, ob einen Meniskusschaden vorliegt und Grund für eine Abnutzung des Kniegelenks sein kann. Eine Einklemmung oder eine Ruptur des Meniskus kann aber auch für die Schmerzen des Kniegelenkes verantwortlich sein.

Tastbefund

Prüfung der benachbarten Gelenke wie Hüfte und oberes / unteres Sprunggelenk und Wirbelsäule

Die Funktionsprüfungen der Nachbargelenke und der Wirbelsäule sind von großer Bedeutung, da Schmerzen aus einem anderen Bereich des Bewegungsapparates auf das Knie projeziert werden können. So haben bestimmte Muskeln eine Funktion auf das Kniegelenk sowie auf das Hüftgelenk und können verantwortlich für die Schwellung und Schmerz des Kniegelenkes sein.

Liegt eine Nervenerkrankungen vor?

Nervenerkrankungen können Schmerzen im Kniegelenk hervorrufen. Daher sollten gegebenenfalls andere Symptome, die Hinweis auf eine Nervenerkrankung geben, abgeklärt werden. Diese Information bekommt der Untersucher durch eine gründliche Anamnese.